Die UKR hat den Vertrag über die Durchleitung von russischem Gas nicht verlängert. Was das für einige Länder bedeutet, zeigt dieser Artikel recht gut. Er zeigt aber auch, was es für die UKR bedeutet.
Selenskyj stoppt Gastransit durch die Ukraine. Ein riskanter Schritt, der nicht nur Europa, sondern auch die Ukraine selbst trifft. Ein Gastbeitrag.
https://www.telepolis.de/features/Selen ... 33477.html
Warum ist das ein Eigentor?
Es ist daher nicht überraschend, dass Selenskyjs Entscheidung, die Pipeline abzuschalten, die russisches Gas in die Slowakei liefert, den slowakischen Präsidenten Robert Fico dazu veranlasste, mit der Einstellung der Stromexporte in die Ukraine zu drohen.
Dass Präsident Fico solche Drohungen ausspricht, macht umso mehr Sinn, wenn man bedenkt, dass ein Teil des in der Slowakei erzeugten Stroms aus Gaskraftwerken stammt, die auf billiges russisches Erdgas angewiesen sind.
Präsident Ficos Drohung muss von der Ukraine ernst genommen werden, da sie mehr als 73 Prozent ihrer thermischen Stromerzeugung durch russische Angriffe verloren hat und für 19 Prozent ihres importierten Stroms auf slowakische Stromimporte angewiesen ist.
Man war also auf Stromlieferungen angewiesen, die durch russisches Gas erzeugtem Strom in die UKR lieferten.
Welch Zynismus!
Nun kann sich Selly mal überlegen, was er dem Geschäftsmann Trump noch anbieten kann.
Wer nix zu bieten hat, der ist einfach mal raus aus dem Rennen. Und da die UKR nur ein reiner Kostenblock ist, wird sich Trump eher mit jenen unterhalten, die auch was zu bieten haben.
Und was Europa angeht...
Europas Dilemma
Obwohl dies die Gaspreise in die Höhe getrieben hat, ist es nur der jüngste Schlag gegen Europas Energiesicherheit und -versorgung, der im August 2022 zu einem Anstieg der Gaspreise um etwa 1.500 Prozent im Vergleich zu den niedrigen Preisen führte, die Europa vor 2021 gezahlt hatte.
Seitdem sind die Gaspreise wieder gesunken und liegen "nur" noch etwa 300 Prozent über den Preisen, die Europa gezahlt hatte, bevor die billigen russischen Lieferungen fossiler Brennstoffe, von denen Europa profitiert hatte, durch die EU/US-Sanktionen gegen Russland unterbrochen wurden.
Ironischerweise profitierte Moskau trotz der Sanktionen, die die russische Wirtschaft schwer treffen sollten, weiterhin von billiger und reichlich vorhandener Energie und übertraf darin die EU und die USA.
Tatsächlich ist das BIP der EU von einem Wachstum von 3,4 Prozent im Jahr 2022 auf ein Rückgang von 0,4 Prozent im Jahr 2023 gefallen, und das BIP für 2024 wird nur um 0,9 Prozent wachsen.
Insbesondere in Deutschland, dem Rückgrat der europäischen Wirtschaft, wird das BIP im Jahr 2024 um 0,1 Prozent schrumpfen, da unrealistische Pläne für den Umstieg von Atomkraft und fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien in Verbindung mit dem Verlust billiger russischer fossiler Brennstoffe der energieintensiven Fertigungsindustrie in Deutschland einen schweren Schlag versetzt haben.
So haben die Preissteigerungen zwar die Gewinne der US-amerikanischen Erdgaslieferanten, die einen Teil der Lücke füllten, erhöht, der europäischen Wirtschaft aber erheblichen Schaden zugefügt. Aber nicht nur die Ukraine und Europa sind vom Ukraine-Russland-Krieg und den von den USA angeführten Sanktionen gegen Russland betroffen.
Wer ist hier wohl der "Lachende Dritte"?